Portrait der Hamburger Dichterin Engel Christine Westphalen (1758–1840), geb. von Axen. Download in hoher Auflösung: http://resolver.sub.uni-hamburg.de/goobi/PPN663949572

Verheiratet mit Johann Ernst Friedrich Westphalen (1857), einem Jugendfreund ihres Bruders Otto, fand Christine Westphalen als Mutter von fünf Kindern nur noch wenig Zeit für ihre geliebte Lektüre oder gar das eigene Dichten. Sie soll die Zeit beim stundenlangen Frisieren dazu genutzt haben. 1809 bringt sie ihren ersten Gedichtband heraus, nachdem sie zuvor schon anonym in verschiedenen Journalen einzelne Gedichte veröffentlicht hatte. Es sollten bis 1835 weitere drei Bände folgen (Gedichte von Christine Westphalen, geb. von Axen. Hamburg, 1809-1835. SUB Hamburg, Scrin A/824: 1-4, Bd. 1 in der Ausstellung). Sie schenkte ihre Ausgaben der Stadtbibliothek, die ihr Freund Christoph Daniel Ebeling leitete. In ihrem ersten Band schreibt sie auf den Vorsatz, dass sie diese Gaben ihrer Muse dem Lesen der vaterländischen Dichter verdankt, sei ihr doch die höhere Kunst, die dem Studium des männlichen Geistes vorbehalten ist, unbekannt gewesen. Ihr Haus war Mittelpunkt der wichtigsten Persönlichkeiten Hamburgs und während der Französischen Revolution Asyl für französische Flüchtlinge.
In unserer Ausstellung “Vergiß mein nicht” hing dieses Portrait und ist das Freundschaftsalbum ihres Bruders Otto von Axen (1757–1831; erfolgreicher Porzellan- und Möbelhändler), SUB Hamburg: Cod. Stammbuch 25, mit ihrem Eintrag vom 16. Oktober 1776 (S. 123-124). Die 147 Einträge spiegeln die Oberschicht der Hamburger Gesellschaft zum Ende des 18. Jahrhunderts wider. Axen förderte die Hamburger Kultur und setzte sich sehr für das Stadttheater und dessen Erhalt ein. Zu seinen Einträgern gehören auch Friedrich Ludwig Schröder und Friedrich Klopstock.
Christine Westphalen