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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Neu in der Theatersammlung: Bühnenzeichnungen von Aliute Meczies

14. Februar 2008
von MGI — abgelegt in: Fachbibliotheken,Schätze der Stabi — 9.795 Aufrufe

Die Theatersammlung der Universität Hamburg hat die Bühnenzeichnungen der Malerin Aliute Meczies erhalten. Darunter befinden sich umfangreiche Serien von Kostümfigurinen für Produktionen der Hamburgischen Staatsoper und die Dekorationsentwürfe für die Uraufführung von György Ligetis Le Grand Macabre, 1978 am Kgl. Theater in Stockholm.

Maske des Samiel (Der Freischütz) Maske des Samiel (Der Freischütz)

Kostümfigurine Jäger in Desportes’ Diensten (Die Soldaten) Kostümfigurine Jäger in Desportes’ Diensten (Die Soldaten)

Kostümfigurine Chef der Geheimen Politischen Polizei als blauer Vogel (Le Grand Macabre) Kostümfigurine Chef der Geheimen Politischen Polizei als blauer Vogel (Le Grand Macabre)

Aliute Meczies studierte in den sechziger Jahren an der Akademie der bildenden Künste in München bei Rudolf Heinrich, dem Bühnenbildner Walter Felsensteins, und war anschließend als Bühnen- und Kostümbildnerin an verschiedenen Theatern engagiert. In Hamburg arbeitete sie mit Götz Friedrich, dem Oberspielleiter der Staatsoper, zusammen und entwarf Hunderte von Kostümen u.a. für Carl Maria von Webers Der Freischütz und Bernd Alois Zimmermanns Meisterwerk des modernen Musiktheaters Die Soldaten, das 1976 mit großem Erfolg an der Staatsoper aufgeführt wurde. Ihren Skizzenblättern eignet eine hohe zeichnerische und theatrale Qualität: Präzise Anweisungen zu historischen Gewandformen gehen mit der individuellen Charakterisierung der Figuren einher, um Kleider nicht für Models, sondern für leib-haftige Menschen zu entwerfen, wobei die Künstlerin das realistische Grundprinzip gerne ins Surreale verdichtet. Mit unverkennbarer Lust am Grotesken und Phantastischen gestaltete Aliute Meczies die Bühnenbilder und Kostüme für Ligetis Le Grand Macabre, an dessen Entstehung sie nicht ganz unbeteiligt war. Denn der ungarische Komponist und Lehrer an der Hamburger Musikhochschule verdankte ihr den Hinweis auf Michel de Ghelderodes Schauspiel Die Ballade vom großen Makabren, auf dem das Libretto seines absurden Weltuntergangsspektakels basiert. Aliute Meczies lebt als freie Malerin in Hamburg.

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