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Las Cunetas – In den Straßengräben Spaniens

9. Juli 2012
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 6.820 Aufrufe

Am Mittwoch Abend, den 11. Juli um 18h, eröffnen wir im Vortragsraum der Stabi die Ausstellung «ÜberlebensKunst – Konfliktbearbeitung durch textile Bilder». Bis zum 26. August wird dann in unserem Ausstellungsraum die Möglichkeit bestehen, den Film «Las Cunetas – In den Straßengräben Spaniens» zu sehen. Passend zur in der Ausstellung gezeigten Erinnerungskultur der Arpilleras und Quilts ist «Las Cunetas» ein filmisches Zeugnis des Bestrebens, die Geschehnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten, anstatt sie dem Vergessen zu überlassen. Sehen Sie hier einen kurzen Trailer zum Film:

LAS CUNETAS – TRAILER from Stabi Hamburg on Vimeo.

150.000 Opfer der Franco-Diktatur gelten in Spanien nach wie vor als “verschwunden”. Sie liegen auch Jahrzehnte nach dem Ende der Diktatur noch in anonymen Gräbern im ganzen Land verscharrt. Der Verein zur Wiedergewinnung des historischen Gedächtnisses (Asociación para la Recuperación de la Memoria Histórica, ARMH) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien bei der Exhumierung ihrer Angehörigen zu helfen. Sie brechen damit ein Tabu, das die spanische Gesellschaft seit Jahrzehnten prägt.

Die Reportage «Las Cunetas – In den Straßengräben Spaniens» von Bodo Marks und Shelina Islam begleitet die Mitarbeiter des AMRH bei der Exhumierung des 1936 von Franquisten ermordeten Bauern Antonio Fernández im nordspanischen León. Sie lässt Familienmitglieder, Freiwillige und Mitarbeiter des ARMH zu Wort kommen und zeigt, wie wichtig eine Aufarbeitung der Vergangenheit auch heute noch ist.

Weitere ausführliche Informationen zum Dokumentarfilm (Dauer: 20:45 Min.) hat die freie Journalistin Shelina Islam in einem lesenswerten Artikel in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht:

76 Jahre ist es her, seit General Francisco Franco gegen die spanische Republik putschte, bis 1975 herrschte sein faschistisches Regime. Bauern, Intellektuelle, Andersdenkende – Francos Milizen trieben sie zu Tausenden auf Lastwagen, folterten und mordeten, verscharrten die Leichen vor den Toren der Städte. Heute, 37 Jahre nach dem Tod des Diktators, liegen noch immer geschätzte 150 000 Opfer in anonymen Massengräbern. Der 1977 geschlossene „Pakt des Schweigens“ sollte Spaniens Politik und Gesellschaft in demokratische Bahnen lenken, der Preis dafür war die Tabuisierung der Vergangenheit. Vor ein paar Jahren begannen die Enkel der Ermordeten, das Schweigen zu brechen, in das sich Spanien seit dem Ende der Franco-Zeit hüllt. Sie fordern ein Ende der Straflosigkeit für die Täter.

Lesen Sie weiter in der Frankfurter Rundschau:
Opfer der Franco-Diktatur – Der Korbflechter von Villanueva

Die beiden Regisseure des Films, Shelina Islam und Bodo Marks, werden am Mittwoch-Abend (11.7.2012, ab 18h) bei der Ausstellungseröffnung anwesend sein.

6 Antworten zu “Las Cunetas – In den Straßengräben Spaniens”

  1. Pepito sagt:

    Es una pena que la universidad manipule ideologicamente a sus estudiantes de modo político.

    Esta es una asociación política de corte izquierdista, luego es la mitad de la historia.

    La obligación de la universidad sería plantear el contencioso que se produjo en su totalidad.

    La universidad de Hamburgo no queire que aprendan sus estudiantes, les adoctrina. Algo muy peligroso, mucho más si es por parte de una Universidad.

    Ps. Espero que no se censure este artículo.

  2. MJGT sagt:

    Estimado Pepito: Aquí no hay censura. Por supuesto respetamos su opinión, pero tenemos que rechazar la acusación de manipular a los estudiantes, y tenemos que rechazar el reproche de no querer que aprendan. Al contrario: esta exhibición “ÜberlebensKunst” es para que el público se entere sobre una problemática que tal vez no conozcan, o de la que tal vez no hayan tenido mucha información hasta ahora. Aquí no se manipula a nadie. Mostramos en la exhibición mucha literatura y varios ejemplos culturales de protesta contra la violencia y contra el olvido. Dentro de esta temática cabe muy bien el filme «Las Cunetas».

    Saludos cordiales,
    Markus Trapp

  3. Pepito sagt:

    Decía el poeta, que decir medio verdades es mentir dos veces.

    Vuestra exposición es una exposición política que cuenta una historia, que no discuto, de un solo lado de la guerra civil.

    Por eso no hace falta ser demagógico, si se hablan de las victimas de uan guerra se deberían de hablar de los dos bandos y no de uno solo como en este caso es el vuestro.

    Y el ejército republicano hizo cosas que no estuvieron nada bien.

    Lo correcto sería mostrar las visctimas del lado nacionalista. Pero claro ideologicamente no comulga con la universidad.

  4. Roman sagt:

    @Pepito Bezeichnend für den revisionistichen postfranquistischen Diskurs in Spanien ist diese Argumentation, die geflissentlich außer Acht lässt, dass die Verbrechen der faschistischen und rechtsextremen Militärs und jene der Republik quantitativ wie qualitativ nicht gleichgesetzt oder gegeneinader aufgerechnet werden können (Pepito tut das). Die Dimensionen und die Hintergründe sind zu verschieden. Das Mordregime der putschenden Militärs übertraf die Übergriffe und Kriegsverbrechen der anderen Seite gleich um ein Vielfaches. Das ist in der seriösen Geschichtswissenschaft unbestritten. Zudem stellt der Film offenbar die Suche und Exhumierung der noch immer in Massengräbern liegenden Opfer der Gewaltorgien der ultrarechten Militärs dar. Die Opfer der Gewalt der Linken muss man nicht mehr suchen, die muss man nicht auf eigene Kosten exhumieren, um ihnen eine würdige Grabstätte zu verschaffen. Die liegen nicht in Straßengräben verscharrt – sondern wurden unter Franco feierlich auf Kosten des Staates in Ehrengräber überführt und als gefallene Nationalhelden gepriesen. Warum sollte ein Film über die mühsamen Exhumierungen dann diese Opfer zeigen, die seit Jahrzehnten in Prachtgräbern auf dem Dorffriedhof liegen? Auch diesen fundamentalen Unterschied verschweigt Pepito nicht zufällig. Franquistische Geschichtsklitterung ist das, nicht mehr und nicht weniger.

  5. Ich möchte “meiner” Universität Hamburg herzlich danken und Ihr dafür gratulieren, dass sie diese unglaublich wichtige Ausstellung möglich gemacht hat. Wichtig für Spanien aber auch für uns in Argentinien, wo hunderttausende von republikanischen Flüchtlingen Schutz und eine neue Heimat fanden. Wie eben die Eltern von Adriana, Enkelin des “Cesterin”, die sich seit vielen Jahren hier in Menschenrechtsthemen engagiert und es jetzt schaffte, dass die Wahrheit des Mordes an ihrem Grossvater endlich ans Licht kam, und wir hier einen Prozess gegen seine Mörder führen können, was im heutigen reaktionären und ultrakapitalistischen Spanien nicht möglich ist. Es hat uns 36 Jahre unermüdlichen Kampfes gekostet, dass man endlich ernst macht damit, dass die Menschenrechte und -Würde einer neuen weltweiten Gesetzgebung den Weg öffnet.

    Pastor Dr. Arturo Blatezky – Leiter der Ökumenischen Menschenrechtsbewegung in Argentinien. Promovierte im Februar 1978 an der Uni Hamburg mit einer Dissertation zur Theologie der Befreiung

  6. Adriana Fernández sagt:

    Quiero agradecer de todo corazón a La Universidad de Hamburgo por la proyección del documental, a Shelina Islam y Bodo Maks por el excelente trabajo realizado y a Arturo Blatezky quien fue la primer persona que me escuchó cuando comencé a sospechar que mi abuelo había sido víctima del régimen franquista. Como nieta del “Cesterín” es un gran orgullo saber que la exhumación de mi abuelo y su historia son parte de la Memoria Histórica por la que luchamos pidiendo verdad y justicia,además de sumarnos como querellantes en la causa contra los crímenes del franquismo presentada en Argentina para que estos delitos de lesa humanidad no queden nunca más impunes.

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