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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Web 2.0-Dienste, Teil 8: Literaturverwaltung mit Library Thing und Co.

7. Februar 2007
von AC — abgelegt in: Tipps und Tricks — 13.892 Aufrufe

Web2.0-Serie der StabiUnter dem Titel LibraryThing – das eigene virtuelle Bücherregal haben wir Ihnen diesen Web 2.0-Dienst bereits im Oktober einmal vorgestellt. Ganz unbedingt, so dachten wir, gehören Library Thing und seine Verwandten aber auch in unsere Serie über Web 2.0-Dienste. Daher heute noch mal ein zweiter Blick auf die Möglichkeiten der Literaturverwaltung, der auch andere Dienste wie CiteULike, Connotea und Bibsonomy einschließt.

Bei Library Thing können Sie sich optisch ansprechende, weil oft mit den Buchcovern angereicherte Listen Ihrer Literatur machen – hier ein Beispiel dafür. Viel Schreibarbeit ist dafür nicht notwendig, weil Sie dafür auf fertige Katalogisate von Amazon oder aus internationalen Bibliothekskatalogen zurückgreifen können. Einfach nach dem gewünschten Titel suchen und per Mausklick in die eigene virtuelle Bibliothek übernehmen – das ist das Grundprinzip von Library Thing.

Library Thing - BuchempfehlungenAber das ganze wäre nicht Web 2.0, wenn es nicht noch Gelegenheit zum Mitmachen gäbe, zum Beispiel indem Sie Ihre Bücher taggen. Taggen? Damit ist gemeint, dass Sie die Bücher mit eigenen Schlagwörtern, den so genannten Tags (engl. für Etikett) versehen und Ihre virtuelle Bibliothek so thematisch ordnen können. Die Suche nach möglichen “Neuerwerbungen” wird Ihnen auch erleichert: Library Thing sagt Ihnen, wer ähnliche oder gleiche Bücher auf dem Regal hat und hat außerdem seit kurzem einen Empfehlungsdienst im Programm: Sie sagen, was Ihnen gefiel oder nicht, und Library Thing ermittelt dann, was Ihnen noch gefallen könnte oder wovon Sie besser die Finger lassen.

Library Thing ist aber nur auf die Verwaltung von Büchern ausgerichtet. Für die wissenschaftliche Arbeit brauchen Sie aber meistens auch noch andere Materialien – Webseiten zum Beispiel oder Artikel und Aufsätze. Über die Möglichkeiten zur Verwaltung von Bookmarks haben wir in dieser Serie schon berichtet, Dienste wie Mister Wong oder del.icio.us kommen dafür in Betracht. Wer etwas differenzierter vorgehen und auch bibliografische Angaben zu Artikeln speichern will, ist mit den folgenden Angeboten besser bedient, die allesamt für den wissenschaftlichen Gebrauch gedacht sind:

BibsonomyCiteULikeConnotea

Alle drei funktionieren nach einem ähnlichen Grundprinzip: Nach einer schlicht gehaltenen Registrierung können Sie mit der Erstellung Ihrer Bibliothek bzw. beginnen. Ein Bookmarklet hilft dabei: ein Lesezeichen, das Sie sich in die Symbolleiste Ihres Browsers ziehen können und fortan jede beliebige Seite in Ihre Bibliothek speichert. Der Funktionsumfang der drei Systeme unterscheidet sich nur in Details – für welches man sich entscheidet, ist zu einem gewissen Grad also Geschmackssache. Was mir persönlich bei CiteULike gut gefällt: Man kann dort neben dem Link auf einen Artikel auch noch das jeweilige PDF mit dem Volltext abspeichern. Einen lebenspraktischen Einblick in die Arbeit mit BibSonomy erhalten Sie in dieser Anleitung zur Erstellung einer bibliografischen Sammlung mit Google Scholar und BibSonomy.

Um den Überblick über Literaturverwaltungssysteme abzurunden: Mit Zotero steht seit kurzem eine Erweiterung für Firefox 2.0 zur Verfügung, deren Mehrwert darin besteht, dass auch neben Bookmarks und Aufsatzinformationen auch Informationen aus Bibliothekskatalogen übernommen werden können. Das funktioniert derzeit für deutsche Bibliothekskataloge aber leider noch nicht so gut, wie man in dieser Rezension nachlesen kann.

Neben all diesen Science 2.0-Tools zur Literaturverwaltung stehen Ihnen an der Universität Hamburg aber auch konventionelle Lösungen zur Verfügung, beispielsweise Endnote, ein kommerzielles Programm, das über das Regionale Rechenzentrum erhältlich ist. Haben Sie schon? Dann interessieren Sie sich vielleicht für unsere Tipps zur Anbindung des Campuskatalogs an Endnote.

Nächste Woche werfen wir in unserer Serie über Web 2.0-Dienste einen genaueren Blick auf die Wikipedia und ihre Schwesterprojekte.

9 Antworten zu “Web 2.0-Dienste, Teil 8: Literaturverwaltung mit Library Thing und Co.”

  1. […] Anne Christensen hat wieder mal einen klasse Artikel im Stabi-Blog geschrieben. […]

  2. AC sagt:

    Wer noch mehr über Connotea, CiteULike und Bibsonomy wissen möchte, ist vielleicht mit diesem Artikel gut bedient. Und noch zwei Hinweise auf aktuelle Entwicklungen: bei Connotea gibt es mittlerweile offenbar eine ganze Reihe an cleveren Erweiterungen, und Citeulike wartet mit einem Emfehlungssystem auf.

  3. könnte für manche Fans dieser Web 2.0-Serie interessant sein: Analysis of LibraryThing vs. Amazon Tagging Analysis (28 Feb 2007)

  4. Alex Tscheulin sagt:

    Schöne Zusammenstellung. Hat jemand schon mal Erfahrungen mit dem BibTex-Format gemacht? Oder idealerweise den Zugriff über Z39.50 auf die Bibliotheksdaten mit Programmen wie BibDesk am Mac?

  5. M. Müller sagt:

    Gibt es von der Stabi auch Seminare, in denen man diese tollen Sachen lernen kann? Bei meinem Arbeitsaufkommen kostet mich ein Seminar weniger Zeit/Geld, als mir das Ganze so ganz allein selbst anzueignen.

  6. AC sagt:

    Ein Seminar zum Thema Literaturverwaltung ist eine gute Idee. Wir überarbeiten derzeit unser Schulungsprogramm und planen auch bereits etwas Entsprechendes. Und solche Nachfragen wie Ihre erhöhen natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine solche Schulung tatsächlich in absehbarer Zeit anbieten, die wir dann natürlich auch hier ankündigen werden.

  7. […] Markus brachte mich nämlich auf einige spannende Projekte, darunter das von Beluga (leider noch in Arbeit) sowie auf drei Web2.0 Dienste die im Stabi-Blog vorgestellt wurden. Diese drei erfüllen im Grunde alle den gleichen Zweck, sie helfen dem Wissenschaftler, Quellen, Inhalte und Dateien beieinander zu halten: CiteULike, Connotea und BibSonomy. Nach einem kurzen Rundflug entschied ich mich für das in der Mitte und stellte fest, dass der Support sehr freundlich ist, die Seite sehr angenehm zu bedienen und meine Hauptquelle nicht besonders bedienerfreundlich. So dauerte die Arbeit zwar lange, aber sie war wenigstens nicht fruchtlos. Hallelujah. […]

  8. […] Neues aus Stabi und Fachbibliotheken » Web 2.0-Dienste, Teil 8: Literaturverwaltung mit Library Thi… Unter dem Titel LibraryThing – das eigene virtuelle Bücherregal haben wir Ihnen diesen Web 2.0-Dienst bereits im Oktober einmal vorgestellt. Ganz unbedingt, so dachten wir, gehören Library Thing und seine Verwandten aber auch in unsere Serie über Web 2.0-Dienste. Daher heute noch mal ein zweiter Blick auf die Möglichkeiten der Literaturverwaltung, der auch andere Dienste wie CiteULike, Connotea und Bibsonomy einschließt. (tags: überblick posting literaturverwaltungsprogramm librarything zotero citeulike connotea 2007 07/2007) […]

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