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Ausstellung: feuerfest. Illustrationen und Animationen zu den Bücherverbrennungen 1933 (10.5.-21.6.)

26. April 2023
von Konstantin Ulmer — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 3.906 Aufrufe

Ausstellung: feuerfest. Illustrationen und Animationen zu den Bücherverbrennungen 1933

In vielen deutschen Universitätsstädten warfen Studierende im Mai 1933 in einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ Bücher von Autor:innen ins Feuer, die sich nicht in das nationalsozialistische Weltbild fügten. Der willfährige Eifer und die Gründlichkeit, mit der sie dabei vorgingen, erschüttern noch immer.

Wie blicken Studierende heute auf die Bücherverbrennungen 1933? Die Illustrator:innen der HAW Hamburg sind auf Spurensuche gegangen, sie haben Wissenschaftler:innen befragt, ihre Großeltern interviewt und in Archiven recherchiert. Ihre Entdeckungen haben sie in der Ausstellung “feuerfest” vielfältig umgesetzt.

In Animationsfilmen interpretieren die Gestalter:innen die Texte verbrannter Schriftsteller:innen mit poetischen Zeichnungen, erforschen die eigene Familiengeschichte und beschäftigen sich mit der Musik verfemter Komponist:innen aus Theresienstadt. Mit Figuren aus Polymer-Ton, Filz und Pappmaché illustrieren die Studierenden bekannte Personen der Zeitgeschichte wie Erich Maria Remarque und Mascha Kaléko, nähern sich aber auch fast vergessenen Biografien wie der der Hamburgerin Grete Berges an. Graphische Erzählungen, Reportagen, Porträts, Ortsbetrachtungen, zeichnerische Spurensuchen und illustrierte Fragen, die auch in der ersten Ausgabe des Magazins des Masterstudiengangs Illustration (ILMA) erscheinen, erinnern nicht nur an die Bücherverbrennungen 1933, sondern schärfen auch den Blick auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen.

Erich Maria Remarque; Puppe von Robert Thuro, Foto von Ludwig Ander-Donath

Erich Maria Remarque; Puppe von Robert Thuro, Foto von Ludwig Ander-Donath

Auf diese Weise leisten die Illustrator:innen einen aktiven Beitrag zur Erinnerung an widerständige Lebenswege und werden selbst zu Autor:innen der zukünftigen Geschichte, denn: “Der Bücherverbrennung soll man gedenken – um der Ohnmacht willen, die sich erdreistete, Scheiterhaufen zu errichten für Geisteswerke: als ob Geisteswerke nicht feuerfest wären.” (Heinrich Mann, 1936)

Die Ausstellung findet im Rahmen des Festivals “Hamburg liest verbrannte Bücher” statt. Sie wird beim Festivalauftakt am 10. Mai um 19 Uhr im Lichthof feierlich eröffnet. Eine Anmeldung unter pr@sub.uni-hamburg.de ist erforderlich.

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
10. Mai – 21. Juni
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Am 16. Mai um 16 Uhr findet eine öffentliche Führung durch die Ausstellung statt.

4 Antworten zu “Ausstellung: feuerfest. Illustrationen und Animationen zu den Bücherverbrennungen 1933 (10.5.-21.6.)”

  1. Margarita Ruby sagt:

    Hallo,
    zuallererst: Vielen Dank für diese tolle Zeitschrift und die vielen Aktionen zu den Bücherverbrennungen.

    Ich betreue die Schulbibliothek der ESBZ und würde mich sehr über die Möglichkeit freuen, ein Exemplar der ersten Ausgabe von feuerfest für unseren Bestand erwerben zu können!

    Wir haben uns im LeseClub und einem Theaterkurs mit der Bücherverbrennung beschäftigt, werden gleich eine Performance dazu machen und es wäre wunderbar, die spannenden Umsetzungen der Zeitschriftenbeitragenden zum Thema hier zeigen zu können!

    Wie können wir an die Zeitschrift rankommen?
    Danke für eine Rückmeldung,
    Margarita Ruby

  2. Konstantin Ulmer sagt:

    Liebe Frau Ruby,
    das Magazin ist ab sofort täglich bis 24 Uhr beim Empfang der Stabi gegen Spende erhältlich.
    Herzliche Grüße!

  3. Kurt Kraushaar sagt:

    Sehr gerne würde ich zwei Exemplare des schönen “Begleitheftes” aus Ihrer Ausstellung erwerben, mit seinen teils großartigen Fotos und den gelungenen Texten zu den ausgewählten Personen. Es hängt an der Installation mit den Figuren.

    Teilen Sie mir freundlicherweise eine Ansprechperson oder -Stelle mit?

    Auf der Rückseite des Exemplars stand etwas von “Zeit-Stiftung”; vielleicht hätte ich genauer nachschauen sollen.

    Haben Sie vielen Dank!
    Mit freundlichen Grüßen
    Kurt Kraushaar

    Ihre Ausstellung erscheint mir sehr schön, vielfältig, anregend.

  4. Markus Trapp sagt:

    Lieber Herr Kraushaar,

    danke für die positive Rückmeldung zur Ausstellung. Zu Ihrer Frage: wie mein Kollege Herr Ulmer hier in den Kommentaren bereits schrieb: das Magazin ist während der Laufzeit der Ausstellung (bis 21.6.2023) täglich bis 24 Uhr beim Empfang der Stabi gegen Spende erhältlich.

    Viele Grüße.

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