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Visuelle Skepsis im öffentlichen Raum –
Der Umgang mit „belasteten“ Denkmalen (27.8.-19.11.)

10. August 2018
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 3.750 Aufrufe

Visuelle Skepsis im öffentlichen Raum – Der Umgang mit 'belasteten' Denkmalen Fragwürdige Erinnerung – ungeliebtes Erbe – strittiges Erbe – belastete Denkmale – problematische Denkmäler – unbequemes Erbe.

„Braucht eine souveräne Demokratie den symbolischen Bruch mit ihrer schweren Vergangenheit oder kann und sollte sie sogar unverfälscht aufzeigen, was einmal war und nie mehr sein sollte?“ Dieses Zitat aus einem Artikel von Dina Dorothea Falbe (2016) in dem Architekturportal BauNetz zur Instandsetzung der Münchner Ausstellungshalle „Haus der Kunst“ zeigt ein Grunddilemma der Denkmalpflege im Umgang mit „belasteten“, „problematischen“ oder „unbequemen“ Relikten der Vergangenheit im öffentlichen Raum auf. Soll man sie unkommentiert ihre Wirkung entfalten lassen oder ist man verpflichtet, Ideologiekritik zu üben, um ihre Definitionsmacht im Stadtraum einzuhegen?

Vielfach hat man sich in der Vergangenheit diesen Fragen entzogen, indem man Informationstafeln aufstellte, in denen Kritik geübt wurde und eine Neukontextualisierung stattfand. Diese Lösung führt allerdings zu einem Medienwechsel. Die ästhetischen Positionen der Architektur oder Skulptur werden in Texte übersetzt – während die rhetorische Reichweite letzterer im Vergleich häufig schlechter abschneidet.

Ziel der von Margit Kern (Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Hamburg) kuratierten Ausstellung ist es, einige Fallbeispiele zu versammeln, die sich nicht auf eine Neuinszenierung und Neurahmung durch erklärende Texte zurückziehen, sondern ästhetische Antworten suchen. Diese sollen mit Hilfe des Begriffs der „visuellen Skepsis“ analysiert werden. Die dem Konzept zugrundeliegende These lautet, dass Bildmedien mit Hilfe von inneren Widersprüchen Denkräume eröffnen können, die sich einer einseitigen ideologischen Aufladung entziehen. Auf diese Weise findet eine Form der Neukontextualisierung auf einer rein visuellen Ebene statt, die mit einer Destabilisierung von Ordnungen und Hierarchien operiert, so dass eine vorschnelle Einordnung verwehrt wird. Stattdessen werden Kommunikationsprozesse und Diskussionen im öffentlichen Raum angestoßen, die zur Partizipation auffordern.

Visuelle Skepsis im öffentlichen Raum – Der Umgang mit 'belasteten' Denkmalen Ausstellungs-Zeitraum: 27. August – 19. November 2018
Ort der Ausstellung: Lichthof (Altbau; Zugang über 1. Stock, Stabi)

Weitere Informationen im Flyer zur Ausstellung im Format PDF (1,2 MB).

Eröffnung (im Lichthof): Montag, den 27. August 2018, 18 Uhr
Podiumsdiskussion (im Lichthof): Montag, den 19. November 2018

Eine Kooperation des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg mit dem Maimonides Centre for Advanced Studies und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

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