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Arabische Handschriftenfragmente

10. Juli 2017
von MEM — abgelegt in: Aktuelles,Schätze der Stabi — 2.097 Aufrufe

Koptisches Fragment ZZ, 16r (14. Jh.)

Koptisches Fragment ZZ, 16r (14. Jh.): Johannes-Evangelium 20,20-23, im quadratischen Feld Schreiberverse mit Datierung in das Jahr 731 Hiğra (=1330/31 n.Chr.; julianischer Kalender).

Neuerscheinung: Arabische Handschriftenfragmente der koptischen Klöster Dayr Abū Maqār und Dayr Abū Pšoi der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.

Über 5.000 zuvor völlig unbearbeitete Fragmente arabischer Handschriften aus den koptischen Klöstern Dayr Abū Maqār und Dayr Abū Pšoi sind nun dank der Arbeit von Dr. Veronika Six in zwei gewichtigen Katalogbänden als Grundlage für die weitere Erforschung erschlossen. Die Bearbeitung erfolgte im Einvernehmen mit der deutschen morgenländischen Gesellschaft und im Auftrag der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (=KOHD). Die Ergebnisse werden in der Reihe „Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland“ (VOHD) in Form der beiden Teilbände 43,1-2 publiziert.

Zwischen 1966 und 1968 wurden die jetzt analysierten Papierfragmente für die Stabi erworben. Bei den Stücken handelt es sich um Texte, welche die in den beiden koptischen Klöstern gepflegte Liturgie und Theologie und damit das religiöse und geistige Leben widerspiegeln. Das nordwestlich von Kairo gelegene Makariuskloster und das in der Vergangenheit eng damit verbundene Pšoikloster sind mit ihren ursprünglich reichen Buchbeständen für die Kenntnis der koptischen Handschriftenkultur in Europa von zentraler Bedeutung.

Pionierarbeit war bei der Erschließung der Hamburger Fragmente insofern zu leisten, als die Blätter bis 1996 in 53 Paketen aufbewahrt wurden, ohne dass etwas über ihren Inhalt bekannt oder die meist aus dem Zeitraum zwischen dem 16.–18. Jahrhundert stammenden Blätter signiert gewesen wären. Ungeachtet des fragmentarischen Charakters der Sammlung, konnte am Beispiel einzelner Fragmente die Auseinandersetzung der beiden Klöster mit dem Islam und mit abendländischen Klerikern nachgewiesen werden.

Verlagsinfo: Arabische Handschriften der Kopten, Teil 1–2: Die arabischen Handschriftenfragmente der koptischen Klöster Dayr Abū Maqār und Dayr Abū Pšoi der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky. Beschrieben von Veronika Six, Hamburg 2017, Band 43,1–2. Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland (VOHD). 1170 S., 5 s/w Abb. Leinen ISBN 978-3-515-11654-1.
Die Bände werden in Kürze im Handschriften-Lesesaal bereit stehen.

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