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Ausstellung „Autorinnen aus Indonesien“ in der Bibliothek des Asien-Afrika-Instituts

8. Oktober 2015
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen,Fachbibliotheken — 1.985 Aufrufe

Die Bibliothek des Asien-Afrika-Instituts zeigt ab Oktober eine von der Studentin Nicole Freitag organisierte Ausstellung. In der Eingangsvitrine sind, passend zur Frankfurter Buchmesse, Werke zum Thema „Autorinnen aus Indonesien“ zu sehen. In ihrer Heimat sind beispielsweise Laksmi Pamuntjak (* 1971), Ayu Utami (* 1968) oder Leila S. Chudori (* 1962) bekannte Autorinnen.

Die Bücher und Filme behandeln auf vielfältige Weise Themen wie Sexualität, Religion, Familie und Gewalt gegen Frauen. Außerdem befassen sich viele der meist jungen Autorinnen mit einer Aufarbeitung des Massakers von 1965 und dessen Folgen, die von vielen Indonesiern bis heute verdrängt werden.

Auslöser des Massakers war die Ermordung hoher Militärs. Der General und spätere Präsident Suharto (1921-2008) warf dies der Kommunistischen Partei PKI als einen Putschversuch vor und brachte Mitglieder und vermeintliche Sympathisanten der Partei und chinesisch-stämmige Bürger in Gefängnisse und Konzentrationslager oder ließ sie ermorden. Schätzungsweise zwischen 100.000 und 1 Million Menschen kamen dabei ums Leben.

Heute ist bewiesen, dass Suhartos Vorwurf gegen die PKI falsch war, jedoch konnten die Schuldigen nicht ermittelt werden.

Erst 1998 trat Suharto wegen lautstarken Protesten aus der Bevölkerung zurück.

Seit Suharto wurde besonders die Literatur junger Autorinnen immer beliebter. So sind die wichtigsten indonesischen Romane der letzten Jahre von Frauen verfasst worden. Grund dafür ist die zunehmende Demokratisierung Indonesiens, die Aufhebung der Zensur und eine Abschwächung der typischen Geschlechterrollen.

Bislang wurden nur wenige Bücher ins Englische oder ins Deutsche übersetzt. Das wird sich hoffentlich durch die Frankfurter Buchmesse ändern.

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