FAQ
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Hamburg, Carl von Ossietzky

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“Erst die seit 2006 an der SUB angeschobenen Aktivitäten zur Sichtbarmachung verborgener Schätze in den Sondersammlungen haben auch die Kupferstichsammlung aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und endlich in den Fokus der Lehre und Forschung gerückt.

Doch bis zur beinahe vollständigen Erschließung und damit einhergehenden Digitalisierung und Auffindbarkeit war es ein weiter Weg. Dieser wurde von drei Lehr- und Publikationsprojekten am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg begleitet, die wesentlich dazu beigetragen haben, das große Potenzial dieser Sammlung aufzuzeigen.”
– aus dem Vorwort

Die SUB Hamburg beschäftigt sich seit 2006 intensiv mit der Erschließung ihres grafischen Materials. Im Rahmen des Projekts zur Erschließung und Digitalisierung der Kupferstichsammlung, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird, bringt die Bibliothek gemeinsam mit dem Kunstgeschichtlichen Seminar der UHH die vollständige Erschließung und Digitalisierung zunächst der Kupferstichsammlung wesentlich voran. Der vorliegende Sammelband gibt einen Einblick in Projektarbeit und -ergebnisse. 

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Neuerwerbung: Die erste hochdeutsche Bibelausgabe Hamburgs

4. November 2020
von Markus Trapp — abgelegt in: Schätze der Stabi — 3.144 Aufrufe

Bücher haben ihre eigene Lebensgeschichte und bisweilen lassen sie uns daran sogar teilhaben, so auch im Falle der jüngsten Neuerwerbung der Sondersammlungen der Stabi:

Das Newe Testament, in der Übersetzung von Martin Luther, gedruckt im Jahr 1597 in Hamburg durch Theodosius Wolder (Sign.: Scrin A/2043).

Das Newe Testament, in der Übersetzung von Martin Luther

Bei dem kleinen Büchlein, das mit einer Rückenhöhe von nur etwa 10 cm für den Privatgebrauch gedacht war, handelt es sich um die früheste Hamburger Ausgabe des neuen Testaments in hochdeutscher Sprache. Andernorts, insbesondere in Wittenberg, wurden solche Druckausgaben bereits seit 1522 zahlreich verlegt. In Hamburg jedoch veröffentlichten die Druckereien jahrzehntelang ausschließlich niederdeutsche Übersetzungen, ganz im Sinne Martin Luthers, der ja darauf bedacht war, die Bibel in der Sprache des Volkes zu verbreiten, damit die Heilige Schrift für jedermann zugänglich würde. Da die Hamburger Bürger seit jeher Platt sprachen, waren die niederdeutschen Bibelausgaben, die schon ab 1523 in der Hansestadt verlegt wurden (vgl. Das nyge Testament tho dude), vorerst die naheliegende Veröffentlichungsform.

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Schätze der Stabi oder „geniale Künstler“

16. Dezember 2019
von Redaktion — abgelegt in: Schätze der Stabi — 1.514 Aufrufe

Von Sophia Kunze.

Wir stellen passend zur Weihnachtszeit einen Fund der Kupferstichsammlung vor!

Die Stabi beherbergt im Bereich der Sondersammlungen eine Kupferstichsammlung von reichlich 3000 Blatt namhafter niederländischer, deutscher, italienischer und französischer Künstler des 16.-18. Jahrhunderts, die im Rahmen eines BMBF geförderten Projektes aktuell erschlossen und digital bereitgestellt werden.

Wer ohne Spoiler rätseln möchte, kann sich die Abbildung anschauen, und versuchen, den „Clou“ selbst zu erkennen.
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Amazonas: Aus aktuellem Anlass ein Blick auf einen historischen Reisebericht

13. September 2019
von Markus Trapp — abgelegt in: Aktuelles,Schätze der Stabi — 1.261 Aufrufe

Anlässlich der verheerenden aktuellen Situation im Amazonas-Gebiet (Waldbrände bzw. illegale Waldrodungen) werfen wir einen Blick zurück auf einen historischen Reisebericht, nein nicht von Alexander von Humboldt, der morgen seinen 250. Geburtstag feiert, sondern von Charles Marie de La Condamine: «Reise auf dem Amazonenstrome durch den Herrn de la Condamine», 1750 erschienen im «Hamburgisches Magazin, oder gesammelte Schriften, aus der Naturforschung und den angenehmen Wissenschaften überhaupt». Der Text befindet sich im Bestand der Stabi. Eine leicht abgewandelte Fassung des Textes ist an der Universitätsbibliothek Bielefeld digitalisiert worden und kann dort online gelesen werden.

Dieser Artikel ist mit einigen Scans aus unserem Originalbericht bebildert (alle Vorschaubilder werden wie immer auf Klick in groß angezeigt). Sehenswert sind die Karten. Lesenswert ist unter anderem die Edisode mit dem Test der giftigen Pfeile (S. 332f, siehe erster Scan, auch online):

Nachlass von Werner von Melle online

9. Mai 2019
von MA — abgelegt in: E-Medien,Schätze der Stabi — 1.897 Aufrufe

Werner von Melle. Gemälde von Henry Ludwig Geertz (1911) Zum Universitätsjubiläum ist der Nachlass von Werner von Melle nun online einsehbar. Der Hamburger Senator und Bürgermeister Werner von Melle (1853-1937) war eine zentrale Persönlichkeit in der Ausprägung und Gestaltung des Hamburger Bildungswesens und war maßgeblich an der Gründung der Hamburgischen Universität im Jahr 1919 beteiligt.

Testamentarisch hat von Melle der Staats- und Universitätsbibliothek seine Korrespondenz und eine Sammlung mit Kabinettfotografien vermacht. Seine Korrespondenzpartner waren u. a. Gelehrte, Kaufleute, Politiker, Dichter und Künstler, darunter Namen wie Albert Ballin, Ernst Cassirer, Ida und Richard Dehmel, Gustav Freytag, Ricarda Huch, Hans Leip, Alfred Lichtwark, Johann Georg Mönckeberg, Robert Münzel, Richard Ohnsorg, Erwin Panofsky, Max Sauerlandt, Gustav Schiefler, Fritz Schumacher, Max Warburg.

Die Briefe sind ihrer ursprünglichen Ordnung folgend nach Personengruppen signiert. Die einzelnen Personengruppen sind in den Digitalisierten Beständen über die Signatur recherchierbar, z. B. „Hamburger Künstler“ unter „NvM : HK“. Wird innerhalb einer Personengruppe eine bestimmte Person gesucht, fügt man den Nachnamen an. Beispiel: Bei einer Suche nach Ida und Richard Dehmel sucht man nach „NvM : HK : Dehmel“.

Eine Übersicht mit den Signaturen der vorkommenden Personengruppen sowie der Zugang zu den Digitalisaten findet sich auf der folgenden Seite:

https://www.sub.uni-hamburg.de/de/sammlungen/nachlass-und-autographensammlung/nachlass-werner-von-melle.html

Carolin Vogel

Das Dehmelhaus in Blankenese

Künstlerhaus zwischen Erinnern und Vergessen

„Dem größten deutschen Dichter wurde eine Villa geschenkt“ titelte eine italienische Tageszeitung 1913. Hundert Jahre später stand Richard Dehmels Haus vor dem Verfall. Was war passiert?

Das Ehepaar Richard und Ida Dehmel (um 1901)

Dieses Buch rekonstruiert die Geschichte eines außergewöhnlichen Ortes und seiner Bewohner. Es erinnert an zwei Schlüssel­figuren der künstlerischen Moderne: an den Lyriker Richard Dehmel (1863–1920), der Thomas Mann entdeckte, Karl Schmidt-Rottluff bewegte und Arnold Schönberg inspirierte, und an die Kunstförderin Ida Dehmel (1870–1942), die Schriftsteller anregte, für Frauenrechte kämpfte und den Künstlerinnenverband GEDOK gründete.

Basierend auf Briefen wird der Wandel des Gesamtkunstwerkes Dehmelhaus vom sagenumwobenen Künstlertreffpunkt zum Erinnerungsort nachgezeichnet. Das vorliegende Werk fragt nach Gründen für sein Verschwinden und zeigt, wie das Dehmelhaus dennoch den Stürmen des 20. Jahrhunderts standhielt.

Das Dehmelhaus von Süden (um 1912)

Während ihrer Forschung nutzte die Autorin u. a. intensiv das umfangreiche Dehmel-Archiv der Stabi, das seit 1926 Eigentum der Bibliothek ist,  jedoch bis 1939 im Dehmelhaus untergebracht war.

Angaben zur Veröffentlichung
Erschienen als frei verfügbare PDF-Datei (Lizenz: CC BY 4.0) und
als Printausgabe:
ISBN 978-3-943423-60-0,
XIV, 481.S., 52 Abbildungen (davon 20 farbig),
Hardcover, 15,1 x 22,5 cm,
39,80 EUR.

Das Werk wurde durch die Dehmelhaus Stiftung ermöglicht.

Seit über zehn Jahren setzt sich die Stabi Hamburg für eine möglichst umfassende, weltweit offen zugängliche und qualitätvolle Transformation des Hamburger kulturellen und wissenschaftlichen Erbes in die digitale Form ein. Die Retrodigitalisierung ist orientiert an den Bedürfnissen von Wissenschaft, Bildung und dem Interesse eines breiten Publikums an den schriftlichen und bildlichen Kulturgütern der Hansestadt.

Das Spektrum ist breit: zwischen den Stadtplänen, Adressbüchern, Architekturfotos oder Stadtteilzeitschriften, die jede/r eingefleischte Hamburg-Liebhaber/in gern nutzt und kennt, und den besonderen Materialien aus den Tresoren der Stabi, wie den Papyri, den hebräischen Handschriften oder dem Nachlass des Universalgelehrten Joachim Jungius aus dem 17. Jahrhundert, die für eine kleine Gemeinde hochspezialisierter Wissenschaftler digitalisiert werden, ist eine breite Palette von Texten, Bildern und Objekten in den „Digitalisierten Beständen“ zu sehen.

Was es dort gibt, was künftig noch hinzukommen soll, und nach welchen Kriterien dieses digitale Schaufenster der Stabi gefüllt wird, beschreibt der Vortrag „Digitale Kulturgüter im Open Access: Forschungsrohstoff für Hamburg und die Welt“ am 24. Oktober von 14 bis 15 Uhr im Vortragsraum (1. Etage).
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Digitalisierung der Hamburger Palmblatthandschriften

1. Juni 2018
von MEM — abgelegt in: Schätze der Stabi — 2.749 Aufrufe

Ein Beitrag zur Forschungsförderung und Bestandserhaltung.

Die Welt rückt enger zusammen … zumindest technisch gesehen. Globalisierung und technische Weiterentwicklung lassen zuvor lange Zeit kaum beachtete Handschriften außereuropäischer Kulturen zunehmend in den Fokus der Forschung treten.

Abb. 1 Indische Palmblatthandschrift 35.3161, fol. 54v-55r

Abb. 1 Indische Palmblatthandschrift 35.3161, fol. 54v-55r

478 indische Palmblatthandschriften werden seit dem frühen 20. Jahrhundert in der Stabi Hamburg aufbewahrt – Schriftzeugnisse auf einem für Europäer ungewohntem und zerbrechlich anmutendem Material (Abb. 1). Selbst wer die verschiedenen indischen Schriften wie Grantha, Telugu, Devaganari – nicht lesen kann, nimmt die in die Oberfläche der getrockneten Palmblätter eingeritzten Texte als sehr dekorativ wahr. Dazu trägt auch bei, dass diese Einritzungen meist noch durch die Aufbringung eines rußhaltigen Öls geschwärzt wurden, um ihre Lesbarkeit zu erhöhen.
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Zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit…

30. April 2018
von MEM — abgelegt in: Schätze der Stabi — 1.886 Aufrufe

Streifzüge in der Stabi Hamburg…bzw. der Arbeiterbewegung, ein Beitrag aus der Reihe «Streifzüge in der Stabi» zu „Arbeit in vormoderner Kunst und Manuskriptkultur“.
 
 

Zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit bzw. der Arbeiterbewegung, ein kurzer Streifzug zu „Arbeit in vormoderner Kunst und Manuskriptkultur“ (Abb. 1).

Abb. 1 Psalter, Mitte 13. Jh.: Hamburg,
SUB, Cod. in scrin. 83: Kalendarblatt für Februar

Bis Arbeit neutral und im profanen Kontext dargestellt wurde, sollte einige Zeit vergehen. Denn mit Blick auf das Mittelalter spiegelt die Arbeit einerseits ein Ideal des Benediktinerordens wider, bekannt in der Kurzform „ora et labora“ – bete und arbeite. Bei den Benediktinern wurde unter „labor“ manuelle Arbeit und damit ein Teil des Tagwerks verstanden, das durch Gebet und Arbeit rhythmisiert wurde.

Prinzipiell eher positiv bewertet und von manchen als Keim einer Lebensform betrachtet, die trotz gegenteiligem mönchischem Ideal meist zu Besitz und Reichtum führte, ist dies nur die eine Seite der Medaille. Denn andererseits haben sich die ältesten Darstellungen von Arbeit nur aus biblischem und religiösem Kontext erhalten, also etwa die Illustration der „Ersten Arbeiten“, welche Adam und Eva nach dem Sündenfall ausführen mussten wie an den Hildesheimer Bronzetüren (Abb. 2; um 1020) oder der Bau der Arche Noahs und der Turmbau zu Babel wie hier bei den Elfenbeintäfelchen, die zu einem Altarantependium im süditalienischen Salerno gehören und im 9. Jahrhundert entstanden sind (Abb. 3, 4).
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Das Heiligenstädter Testament in der Elbphilharmonie

1. September 2017
von Markus Trapp — abgelegt in: Hamburg,Schätze der Stabi — 6.345 Aufrufe

Beethovens berühmter Brief im Original als Leihgabe der Stabi zur Eröffnung der neuen Konzertsaison.

Heiligenstädter Testament

Das NDR Elbphilharmonie Orchester hat heute Abend unter der Leitung von Thomas Hengelbrock die neue Konzertsaison eröffnet. Der Auftakt stand ganz im Zeichen von Ludwig van Beethoven. Zunächst ist Beethovens Musik zu Goethes »Egmont« in einer neu konzipierten, halbszenischen Fassung mit dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer aufgeführt worden, dann folgten im Rahmen des Nachtstudios Lesungen, Lieder und Klavierwerke von Ludwig van Beethoven. Brandauer hat dabei auch aus einem Brief Beethovens an dessen Brüder Kaspar Karl und Johann aus dem Jahr 1802 gelesen. Ein wichtiges Dokument, bekannt als «Heiligenstädter Testament». Das Original ist Teil der Musiksammlung der Stabi Hamburg und war als Leihgabe unseres Hauses im Rahmen der Saisoneröffnung heute Abend in der Elbphilharmonie zu sehen.

Wir nehmen dies zum Anlass, hier nicht nur die Information zu veröffentlichen, die heute Abend auch die Besucher der Elbphilharmonie vorgefunden haben, sondern liefern am Ende dieses Artikels auch den Link auf das Originaldigitalisat sowie einen Erläuterungstext samt Übertragung des Briefes. Das kostbare Exponat ist für die Besucher der Opening Night in der Elbphilharmonie mit folgenden Worten begleitet ausgestellt worden:
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