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Open-Access-Woche: Open Access in der Geschichtswissenschaft aus Sicht eines Lehrenden

20. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.558 Aufrufe

von Rainer Hering

OA_Week_Banner_gelb.jpgAls Lehrender am Historischen Seminar der Universität Hamburg habe ich schon seit einiger Zeit die Chancen und Möglichkeiten von Open Access für meine Studierenden und meine wissenschaftliche Arbeit erkannt. In der akademischen Lehre ist es von großem Vorteil, wenn Studierende Quellen und Literatur schnell und ohne zusätzliche Kosten von zu Hause aus einsehen und für die Lehrveranstaltung sowie ihre Seminararbeiten auswerten können. An einem konkreten Beispiel soll dies deutlich werden.

Im letzten Semester habe ich ein Hauptseminar zur Kirchengeschichte Norddeutschlands im 20. Jahrhundert angeboten. Im Vorjahr ist im Open-Access-Verlag der Stabi, Hamburg University Press, in der Reihe Arbeiten zur Kirchengeschichte Hamburgs ein Sammelband zur Hamburger Kirchengeschichte in diesem Zeitraum erschienen. Dieser liegt sowohl gedruckt wie auch frei verfügbar im Netz vor. Die Studierenden konnten für die Hamburg betreffenden Sitzungen den Gesamtband wie auch die für sie relevanten Beiträge einzeln direkt auf der Seite des Verlages aufrufen und herunterladen und sich so auf die Sitzung vorbereiten. Auch für die Seminararbeiten war es auf diese Weise möglich, die in diesem Band open access publizierten Aufsätze und vor allem die hilfreiche Bibliographie zum Thema auszuwerten.

In der wissenschaftlichen Arbeit hat der freie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen aus meiner Sicht zwei Vorteile: Zum einen ist es sehr zeitsparend, wenn man auf Bücher oder Aufsätze, auf die man sonst nur mit größerem Aufwand zurückgreifen kann, vom eigenen Schreibtisch aus in kurzer Zeit zugreifen kann, um so die eigenen Veröffentlichungen bereichern zu können. Hier sind für Historikerinnen und Historiker gerade retrodigitalisierte Quellen und Literatur sehr hilfreich. Konkret möchte ich die Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte nennen, die über die Stabi im Volltext zugänglich ist und deren Aufsätze und Rezensionen so vorzüglich genutzt werden können.

Zum anderen werden die eigenen Arbeiten weltweit sichtbar. Ich habe im letzten Jahr bei Hamburg University Press eine eigene Schriftenreihe, Hamburger Historische Forschungen, ins Leben gerufen, in der vor allem Studien von jungen Historikerinnen und Historikern publiziert werden. Gerade jetzt bin ich auf einer Vortragsreise in den USA wieder darauf angesprochen worden, dass diese Bücher dort bereits online genutzt worden sind.

Alles in allem habe ich nur gute Erfahrungen mit Open Access gemacht und kann diese Veröffentlichungsweise nachdrücklich empfehlen.

Über den Autor

Prof. Dr. Rainer Hering leitet das Landesarchiv Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg.

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